Risiken lauern bösartigerweise in den Seitengängen einer Zukunft, die uns den Blick um die Ecke verweigern.

Liebe Leser*innen,

Die Begriffe Risiko und Sicherheit dürften niemandem fremd sein. Als Mensch wird man jeden Tag mit beiden konfrontiert und steht vor der Herausforderung, zwischen jenen abzuwägen: bei der Prüfungsanmeldung, bei der Auswahl des Transportmittels, beim nächtlichen Weg nach Hause. Keine Facette unseres Lebens kann sich diesen Säulen entledigen, so auch nicht die Wissenschaft – die Naturwissenschaft sucht nach empirischer Risikominderung, die Geistes­wissenschaft nach theoretischer Sicherheitsschaffung, die Sprachwissenschaft nach einem Verständnis beider Seiten. Ein solch perspektivreiches Thema unter­liegt vielen Interpretationen, weshalb wir in dieser 16. Ausgabe der philou. fragen: Wie kann und wie wird im Alltag, in der Wissenschaft, in der Ver­gang­en­heit und in der Zukunft mit diesem Zwiespalt umgegangen?

RISIKEN EINGEHEN: 

Der Begriff “Risiko” ist nicht ausschließlich negativ behaftet, der Begriff “Sicherheit” nicht ausschließlich positiv – für viele stehen jene auch für Freiheit oder Eingrenzung. Ein Überfluss einer Seite kann Gefahren für Gesellschaften bergen, und so existiert eine Wechselwirkung, die bedachtes Handeln erfordert (S. 16). Die Welt befindet sich unlängst in einer solch fordernden Situation: der Klimakrise. Alle Seiten verlangen Lösungen – was bleibt im “Worst-Case”-Szenario übrig, um die Krise zu bändigen? Vielleicht müssten die höchsten Ebenen eine Politik schaffen, die zeitgemäß Wagnisse eingeht (S. 20). Aber welche Mittel besitzen unsere höchsten Ebenen überhaupt, um jene Themen ernsthaft anzugehen? Über die Jahrhunderte bildeten sich viele juristische Ansätze, um eine Gesellschaft effektiv zu schützen – doch ohne selbst Risiken einzugehen, kommt scheinbar nur eine hohle Art Sicherheit zustande (S. 26).

SICHERHEIT EINFORDERN: 

Trotz aller gelernten Weisheiten kommt die Bedeutung von Sicherheit in bestimmten Bereichen noch immer zu kurz – ob ungewollt oder, wie im Thema Gleich­berech­tigung zwischen Mann und Frau, systematisch. Wo genau liegen hier die Faktoren, die den Fortschritt blockieren? (S. 32). Das Blockieren von Fortschritt ist ebenfalls das Stichwort zum Thema Hochwasser. Als stiller Gegner benötigen naheliegende Bewohner eine stetige Optimierung realer Maßnahmen, lange bevor sich die Gefahr materialisiert. Wie wird ihr Risiko berechnet, wie kann gegen die wiederkehrende Bedrohung vorgegangen werden? (S. 38). Eine an­de­re Sorte alltäglichen Risikos ist heutzutage weiter verbreitet als in den Jahrhunderten zuvor: die Erkrankung an Krebs. Welche aktuellen Behandlungsmethoden gibt es, welche neuen Erkenntnisse könnten den Risikogruppen noch besseren Schutz bieten? (S. 42).

Wir freuen uns darauf, diese und weitere Problem- und Fragestellungen mit euch zu teilen und präsentieren euch hiermit die 16. philou. Mit unserem Fokus auf ein breites, interdisziplinäres Themenfeld wollen wir zeigen, dass das inneruniversitäre Gespräch eine der höchsten Prioritäten im Studium genießen soll. Wir wollen Euch Anreize zu neuen Perspektiven und Gedanken liefern und hoffen, dass Euch die 16. Ausgabe genauso gefällt, wie uns!

Eure philou. Redaktion

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